Antigone und WIR
Eine Produktion der Theater AG sehr frei nach Sophokles
Die Schulgemeinschaft wartete gespannt auf die Premiere von „Antigone“, denn eine Eigenproduktion unserer Theater AG ist immer eine Darbietung auf höchstem Niveau mit eigenen, sehr tiefgehenden Überlegungen zu den Aussagen des aufgeführten Stückes. Und so war es auch dieses Mal. Eigentlich ist Antigone inhaltlich ein Stück, das zeitlich in der Antike zu verankern ist. Die Schüler*innen der Theater AG haben sich sehr intensiv mit diesem Stück auseinandergesetzt und sich überlegt, welche Aussagen sie diesem Stück entnommen werden könnten. Anschließend haben sie diese in Wort und Spiel umgesetzt und das Ergebnis ihrer Überlegungen dem Zuschauer*innen vorgestellt.
Worum geht es bei Antigone inhaltlich?

Antigone will sich dem Gesetz nicht beugen. Sie fragt ihre Schwester Ismene, ob diese bereit sei, ihr bei der Bestattung des Bruders zu helfen. Ismene lehnt das ab. Sie verweist auf Kreons Verbot und die damit verbundene Todesstrafe. Die Aufgabe der Frauen bestehe nicht darin, sich den Männern, und damit den Stärkeren, zu widersetzen. Antigone erklärt Ismene, dass sie deren Entscheidung für falsch hält, versucht aber nicht, Ismene umzustimmen. Ismene fordert Antigone auf, die Tat wenigstens heimlich zu begehen, aber Antigone weist das zurück. Sie bestattet ihren Bruder, indem sie Sand über den Leichnam streut. Sie wird dabei von Wächtern, die den Leichnam bewachen, beobachtet. Die Wachen nehmen sie fest und führen sie Kreon vor. Antigone gesteht die Tat und wird bei lebendigem Leib eingemauert.
Soweit das Originalstück, ein Stück, das bei näherer Betrachtung zu vielerlei Überlegungen auffordert:

Wer oder was hat Macht über unser Leben und wie gehen wir damit um?
Welche Berechtigung haben Gesetze, die wir nicht verstehen oder als ungerecht empfinden?
Dürfen und sollen wir uns wehren?
Was hat Antigone mit uns zu tun?
Was gibt uns Hoffnung?“
Im Zentrum des Stückes „Antigone- und WIR“ standen diese Überlegungen sowie der Versuch einer Antwort auf einzelne Fragen. Die Schülerinnen der Theater AG regten die Besucher durch selbstgeschriebene Szenen und ihre spielerische Umsetzung auf höchstem Niveau zum Nachdenken an.

Ist unsere Welt verloren?
Brüder und Schwestern bekämpfen sich gegenseitig.
Ist unsere Welt verloren?
Wer erzählt von guten Taten?
Wer gibt den Menschen Hoffnung und ihren Glauben an das Gute zurück?
Ich glaube, dass Menschen eigentlich das Bedürfnis haben, füreinander da zu sein.
Warum reden wir nicht mehr über gelungene Lösungen?
Ist es nicht genauso wichtig, darüber zu sprechen, damit wir nicht vergessen, das Vieles auch gelingen kann?“
Vielen Dank allen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne für diesen unbeschreiblich schönen und zum Nachdenken anregenden Abend. Unser besonderer Dank gilt der Leitung der Theater AG, Frau Karin Schirrmeister und Frau Katharina Meyrahn, ohne deren unermüdliches Wirken es diesen Abend mit Sicherheit nicht gegeben hätte.
Hier sehen Sie Bilder, die während der Premiere des Stücks entstanden sind.